Kiesgewinnungs- und Vertriebs-GmbH
Brückenstraße 12
34346 Hann. Münden (Hedemünden)
Deutschland
„Kalk ist einer der bedeutendsten Rohstoffe des Menschen. Bereits vor 14.000 Jahren wurde Kalk als Mörtel eingesetzt und bis heute hat seine Bedeutung stetig zugenommen. In der Eisen- und Stahlindustrie, in der Bau- oder Landwirtschaft, beim Straßenbau, im Umweltschutz oder in unzähligen chemischen Herstellungsprozessen ist Kalk ein unscheinbarer, aber unverzichtbarer Wirkstoff, dessen ideenreiche Nutzung unsere Zivilisation seit Jahrtausenden begleitet“ – so fasst der Bundesverband der Deutschen Kalkindustrie e. V. die wirtschaftliche Bedeutung von Kalk zusammen.
Ob Glas, Papier oder Pharmazeutika, für Gipsabdrücke beim Zahnarzt oder zur Rauchgasreinigung, als vielgestaltiges Baumaterial, als Weißpigment in Wandfarben oder zur Bodenverbesserung von Feldern, Grünflächen und Wäldern: Kalk hat in allen Lebensbereichen einen unschätzbaren Stellenwert. Nicht zuletzt ist Calcium, also feinst gemahlener Kalk, für Mensch, Tier und Pflanze ein lebenswichtiges Mineral. Enthalten ist es u. a. in Molkereiprodukten, Getreideerzeugnissen, Fisch, Obst und Gemüse. Ein ganzes Kilogramm Calcium steckt als fester Bestandteil im menschlichen Körper, insbesondere in den Knochen und Zähnen. Die Erdkruste besteht zu mehr als 5 % aus Kalk. Zu den faszinierenden, aus Kalkstein gebildeten Naturlandschaften zählen Karstgebirge, Sinterterrassen, Kreideklippen und Tropfsteinhöhlen.
Im engeren Sinne ist mit der Bezeichnung Kalk meist Branntkalk (Calciumoxid, CaO) gemeint. Dieser entsteht, indem dem Kalkgestein (Calciumkarbonat, CaCO3) im Hochofen bei 900° C bis 1.200° C das enthaltene Kohlendioxid ausgetrieben wird. Branntkalkprodukte werden u. a. in der Stahlindustrie, der Bauwirtschaft und zu Umweltschutzzwecken eingesetzt. Sie generieren ca. zwei Drittel des Umsatzes der deutschen Kalkindustrie. Ungebrannte Kalksteinerzeugnisse werden bspw. für Dünge- und Futterzwecke, zur Herstellung von Zement, Mörtel und Porenbeton sowie in der Abwasseraufbereitung und der Zuckerproduktion benötigt. Dem Berufsverband deutscher Geowissenschaftler e. V. (BDG) gilt der Kalkstein als „Alleskönner unter den Gesteinen“. 2010 wurde er aufgrund seiner bemerkenswerten geologischen Entstehung und seiner wirtschaftlichen Bedeutung zum Gestein des Jahres gekürt.
In Deutschland gibt es etwa 100 Kalksteinbrüche, in denen jährlich ca. 90 Mio. Tonnen Kalkstein abgebaut werden. Die Zahl der Arbeitsplätze in Kalksteinabbau und Weiterverarbeitung beläuft sich auf ungefähr 5.000. Davon entfallen ca. 3.000 Beschäftigte allein auf die Kalkindustrie. Mit einer Produktionsmenge von 6,3 Mio. Tonnen ungelöschtem Kalk und einem Umsatz von 480 Mio. Euro (2017) ist Deutschland der mit Abstand größte Kalkproduzent in der EU. Der Gesamtumsatz der deutschen Kalkindustrie (gebrannte und ungebrannte Produkte) lag 2017 bei rund 700 Mio. Euro.
Die elementare Bedeutung und Unentbehrlichkeit von Kalk und Kalkstein für nahezu alle Facetten unseres täglichen Lebens ist unbestritten. Gleichwohl stehen dem Abbau dieses Basisstoffes nicht minder wertvolle Aspekte wie Landschaftsschutz und die Vermeidung von Flächenverbrauch entgegen. Hierdurch sind heutzutage Neuaufschlüsse von Kalksteinvorkommen nur äußerst schwer zu realisieren. Bereits genehmigte Abbauflächen wie der Kalksteinbruch Hardegsen-Lutterhausen sind dementsprechend umso wichtiger für die unmittelbaren und mittelbaren Nutzungsarten des Materials.
Früher waren die Kalkvorkommen des Unteren Muschelkalks und der Oberkreide, wie sie im südlichen Niedersachsen abgebaut werden, aufgrund ihrer qualitativen Eigenschaften (bspw. weniger hohe Frostbeständigkeit und Schlagfestigkeit) nur eingeschränkt nutzbar. Mittlerweile haben verbesserte Aufbereitungstechniken jedoch das Spektrum der Verwendungsbereiche deutlich erweitert. So können die hiesigen Produkte heute bspw. auch im anspruchsvollen Straßenbau genutzt werden.
Das in Hardegsen-Lutterhausen gewonnene Kalksteinmaterial ist in vielen Körnungen erhältlich und bietet somit variable Einsatzmöglichkeiten. Es findet Verwendung im Tief- und Kanalbau, im Straßenbau, im Garten- und Landschaftsbau sowie im land- und forstwirtschaftlichen Wegebau. Der Einsatz von regional gewonnenem Naturmaterial bietet durch die kurzen Transportwege ökonomische und ökologische Vorzüge. Ferner hat es den Vorteil, dass es hinsichtlich Umgebungsfaktoren wie Temperaturspektrum, Bodenbeschaffenheit, Witterung etc. bestens mit den lokalen Bedingungen harmoniert. Zusammengenommen schafft dies die Basis für ressourcenschonende und nachhaltige Bauprojekte im privaten wie auch im öffentlichen Raum.