Baumeinweihung und Verabschiedung
06.05.2011 Treffen der Northeimer Seekommission in Kieswerk Northeim„Schade, dass wir unsere Dienstbadehosen nicht dabei haben, sonst könnten wir uns den See auch ohne Klappschute ansehen“, lacht Kurt Koppetsch, Betriebsverwaltungsleiter der August Oppermann Kiesgewinnungs- und Vertriebs-GmbH und spielt damit auf das schöne Wetter an. An einem sonnigen Freitagmorgen startete das diesjährige Treffen der Northeimer Seekommission, die vor mehr als 30 Jahren auf Vorschlag von Prof. Winfried Hedergott unter der Leitung des Landkreises Northeim gegründet wurde. Ziel der mindestens einmal im Jahr stattfindenden Treffen ist es, mögliche Konflikte, die sich zwischen dem Kiesabbau und öffentlichen Belangen, wie der Wasserwirtschaft, dem Natur- und Artenschutz, der Landschaftspflege und dem Hochwasserschutz ergeben, so gering wie möglich zu halten. Aus diesem Grund waren am Freitag nicht nur Vertreter der Firma August Oppermann vor Ort, sondern auch Mitarbeiter der Stadt Northeim, der Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr, der Klosterkammer Northeim, des Leineverbandes und des Landkreises Northeim (Untere Wasserbehörde, Fachdienst Naturschutz). Bei einer etwa einstündigen Fahrt auf einer Klappschute wurden zunächst der Abbaufortschritt der Firma August Oppermann sowie die festgelegten Rekultivierungsmaßnahmen im Bereich des Großen Sees besprochen. Wilhelm Oppermann, Geschäftsführer von August Oppermann, der technische Geschäftsführer Arnd Heringhaus und Kurt Koppetsch erklärten, dass bei der momentanen Liefermenge und Abbaugeschwindigkeit in diesem Bereich noch mehr als 30 Jahre Kies gewonnen werden kann.
Ein Walnussbaum zum Gedenken
Nachdem die Beteiligten die durch das Januar-Hochwasser entstandenen Abbruchkanten an den Ufern des Sees und der Rhume begutachtet hatten, hielt die Klappschute am See-Rundweg, um den im Juni 2010 verstorbenen Seniorchef der Firma August Oppermann mit einem Denkmal zu ehren. Auf Initiative von Hans-Georg Kracht, der im Fachdienst Naturschutz des Landkreises Northeim der zuständige Ansprechpartner für den Bereich Bodenabbau ist, wurde hier ein Baum zum Gedenken an Bernhard Oppermanns gepflanzt: „Bernhard Oppermann gehörte zu einer Generation von Menschen und Persönlichkeiten, die Vieles bewirkt haben. Ich habe ihn sehr bewundert“, so Kracht. Wilhelm Oppermann, der das Unternehmen heute in der fünften Generation weiterführt, besiegelte die „Baumeinweihung“ mit einem Spatenstich und versorgte das lebende Denkmal mit Wasser. Bewusst hat er sich für einen Walnussbaum entschieden: „Im Garten meines Vaters standen immer Nussbäume. Ich erinnere mich noch gut daran, wie gern er im Herbst Nüsse gesammelt hat.“ Das Unternehmen möchte an den Baum sowie an die 2007 zum Gedenken an Prof. Winfried Hedergott gepflanzte Linde am Westufer des Sees jeweils einen Findling stellen, „damit man die Bäume nicht so leicht wegtragen kann“, scherzte Oppermann.
Gleich zwei Verabschiedungen
Das Treffen der Seekommission wurde nicht nur zum Anlass genommen, den ehemaligen Seniorchef der Firma August Oppermann zu ehren, sondern auch, um zwei Mitglieder der Seekommission zu verabschieden. Hans-Georg Kracht verlässt die Seekommission zum 15. Juni, um sich in Zukunft auf seine Tätigkeit als Geschäftsführer eines Touristikverbandes zu konzentrieren: „Alles, was Du für uns gemacht hast, hast Du immer mit Herzblut gemacht. Es ist wirklich schade, dass Du uns verlässt“, bedauert Ralf Buberti, Leiter der Seekommission, die Entscheidung seines Kollegen: „Aber wenn Jemand einen neuen Schritt wagt, kann man das nur bewundern. Wir wünschen Dir Alles Gute.“ Auch Wolfgang Finger, momentan noch Leiter des Klosterrentamtes Northeim, wird beim nächsten Treffen der Kommission nicht mehr dabei sein. Seine Nachfolge tritt noch in diesem Jahr Susanne Ahrent an. Als Dank für die jahrelange Mitarbeit überreichte Wilhelm Oppermann den beiden „Pensionären“ der Kommission im Namen aller Mitglieder das Buch „Die Zeit danach“ von Prof. Dr. Volker Stein, das sich um Rekultivierung und Renaturierung von Bodenabbau dreht: „Wir beweisen hier in Northeim immer wieder, wie Renaturierung, Rekultivierung und Bodenabbau Hand in Hand gehen können.“, so Oppermann.